Bergamasker Hirtenhund (Bergamasco)

  • Größe Männlich: 58-62 cm
  • Größe Weiblich: 54-58 cm
  • Gewicht: 26-38 kg
  • Lebenserwartung: 13-15 Jahre
  • Fell: Lang, dicht, und verfilzt
  • Farben: Schwarz, Grau, Kombinationen aus Grau und Schwarz, manchmal mit Flecken
  • Augen: Groß, dunkelbraun
  • Ohren: Mittelgroß, hängend und dreieckig
  • Schwanz: Langer, buschiger Schwanz, der in Ruhe gehalten wird und leicht gebogen sein kann
  • Charakter: Intelligent, wachsam, unabhängig, liebevoll
  • Herkunftsland: Italien

Allgemeine Informationen

Synonyme

Der Bergamasco, auch bekannt als Bergamasker Schäferhund oder Cane da Pastore Bergamasco, ist eine alte und einzigartige Hunderasse, die durch ihre auffällige Fellstruktur und ihr freundliches Wesen besticht.

Rasse

Die Rasse Bergamasco gehört zur Gruppe der Hüte- und Herdenschutzhunde. Sie zeichnet sich durch ein dichtes, zotteliges Fell aus, das in drei verschiedene Schichten unterteilt ist und ihr ein unverwechselbares Aussehen verleiht. Diese Hunde sind robust und widerstandsfähig, entwickelt für die Arbeit unter extremen Witterungsbedingungen.

Herkunft

Der Bergamasco stammt aus der Bergregion der italienischen Alpen, speziell aus der Gegend um Bergamo, wo er seit Jahrhunderten als treuer Begleiter und Arbeitshund der Hirten und Bauern dient. Seine genaue Abstammung ist unklar, jedoch wird angenommen, dass er eine der ältesten europäischen Rassen ist.

Klassifikation

In der Klassifikation der Fédération Cynologique Internationale (FCI) wird der Bergamasco in die Gruppe 1 (Hütehunde und Treibhunde) und dort in die Sektion 1 (Schäferhunde) eingeordnet. Er trägt dort die Standardnummer 194. Der American Kennel Club (AKC) führt den Bergamasco in der Herding Group.

Verwendung

Traditionell wurde der Bergamasco als Hüte- und Herdenschutzhund eingesetzt. Heute findet er sowohl als Familienhund als auch bei verschiedenen Hundesportarten, in der Therapiearbeit und als Wachhund Verwendung. Dank seiner natürlichen Instinkte ist er hervorragend geeignet, um auf Haus und Hof aufzupassen.

Charakter und Temperament

Intelligenz

Der Bergamasco ist ein äußerst intelligenter und wachsamer Hund. Er zeichnet sich durch seine hervorragende Problemlösungsfähigkeit und sein schnelles Auffassungsvermögen aus. Dennoch kann er auch eine gewisse Sturheit an den Tag legen, die durch sanfte, aber konsequente Erziehung überwunden werden kann.

Aktivität

Diese Rasse ist überaus aktiv und benötigt regelmäßige Bewegung, um glücklich und gesund zu bleiben. Bergamascos lieben es, zu arbeiten und sind am zufriedensten, wenn sie eine Aufgabe haben, sei es beim Hüten, bei Hundesportarten oder bei täglichen Spaziergängen und Spielen im Freien.

Soziales Verhalten

Der Bergamasco ist in der Regel freundlich und gutartig gegenüber Menschen und anderen Tieren. Er hat ein ausgeprägtes Sozialverhalten und bildet starke Bindungen zu seiner Familie. Trotz seines freundlichen Wesens bleibt er wachsam gegenüber Fremden und hat eine natürliche Schutzinstinkt.

Anpassungsfähigkeit

Dank seiner Vielseitigkeit kann der Bergamasco sich an verschiedene Lebensbedingungen anpassen, sei es in einer städtischen Umgebung oder auf dem Land. Wichtig ist jedoch, dass er ausreichend Bewegung und geistige Anregung erhält. Ein Haus mit einem gesicherten Garten ist ideal, aber auch in einer Wohnung kann er glücklich sein, wenn er genügend Auslauf bekommt.

Erziehung und Haltung

Trainingsbedarf

Der Trainingsbedarf des Bergamascos ist relativ hoch. Aufgrund seiner Intelligenz und seines Arbeitseifers benötigt er regelmäßige, abwechslungsreiche Trainingseinheiten. Positive Verstärkung und sanfte, aber konsequente Führung sind dabei der Schlüssel zum Erfolg. Welpenschulen und Gehorsamkeitstraining sind besonders empfehlenswert.

Bewegungsbedarf

Der Bergamasco hat einen hohen Bewegungsbedarf. Tägliche Spaziergänge, Spielzeiten und Möglichkeiten zum Laufen sind unerlässlich, um seine physische und psychische Gesundheit zu erhalten. Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Herding eignen sich hervorragend, um diesen Bedarf zu decken.

Besondere Anforderungen

Ein Bergamasco hat spezielle Anforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Dazu gehört vor allem die regelmäßige Pflege seines einzigartigen Fells. Auch die mentale Stimulation ist wichtig, um Langeweile und destruktives Verhalten zu vermeiden. Ein erfahrener Hundebesitzer oder jemand, der bereit ist, sich intensiv mit der Rasse zu beschäftigen, ist ideal.

Pflege und Gesundheit

Fellpflege

Das Fell des Bergamascos erfordert besondere Aufmerksamkeit. Es besteht aus drei Schichten, die miteinander verfilzen und die charakteristischen Zotten bilden. Diese sollten regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden, um Verfilzungen und Hautprobleme zu vermeiden. Ein wöchentlicher Check reicht in der Regel aus, intensivere Pflege ist nur notwendig, wenn Verfilzungen entdeckt werden.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung eines Bergamascos liegt in der Regel zwischen 12 und 15 Jahren. Mit der richtigen Pflege, einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigen tierärztlichen Untersuchungen können diese Hunde ein langes und gesundes Leben führen.

Eignung

Für Familien

Der Bergamasco ist hervorragend für Familien geeignet. Er ist geduldig und tolerant gegenüber Kindern und wird oft als liebevoller Familienhund beschrieben. Seine schützende Natur sorgt dafür, dass er immer ein wachsames Auge auf die jüngsten Familienmitglieder hat.

Für Einzelpersonen

Auch Einzelpersonen, die viel Zeit im Freien verbringen und Freude an körperlichen Aktivitäten haben, finden im Bergamasco einen treuen Begleiter. Seine Loyalität und Anhänglichkeit machen ihn zu einem idealen Freund und Beschützer.

Für Anfänger

Der Bergamasco eignet sich bedingt für Anfänger. Seine Intelligenz und sein Wille zur Arbeit erfordern eine konsequente und geduldige Erziehung. Erstbesitzer sollten sich über die speziellen Bedürfnisse dieser Rasse gut informieren und idealerweise erfahrene Beratung in Anspruch nehmen.

Verträglichkeit mit anderen Tieren

Bergamascos sind in der Regel gut mit anderen Tieren verträglich, insbesondere wenn sie früh sozialisiert werden. Sie verstehen sich sowohl mit anderen Hunden als auch mit Haustieren wie Katzen, obwohl eine behutsame Einführung wichtig ist. Ihr Herdentrieb könnte sie jedoch dazu verleiten, kleinere Tiere zu hüten, was überwacht werden sollte.

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